Maimont
Michael Gärtner
Geschichte holt einen zuweilen ein, auch den emeritierten Geschichtsprofessor Alfred von Boyen, der in der Südpfalz an der Grenze zum Elsass ein Trauma vergessen will. Er fühlt sich schuldig am Tode Tausender, seit er als Berater des Auswärtigen Amtes eine folgenreiche Fehlentscheidung traf.
In der Naturstille sucht er Ruhe und Vergessen, im meditativen Bogenschießen die innere Balance. Doch sein Eremitendasein wird gestört durch den Todesfall eines dreijährigen Mädchens, deren Eltern er kennt. Geschockt und verfolgt von blutigen Erinnerungen lässt er sich dazu drängen, parallel zu den Ermittlungen der Polizei eigene Nachforschungen anzustellen.
Vor dem Hintergrund der wechselvollen Geschichte des Grenzlandes zwischen Deutschland und Frankreich wird der Leser konfrontiert mit alten Feindschaften und unkündbaren Seilschaften, in deren Zentrum alte Schmugglergeschichten und ein skrupelloser Unternehmer aus Frankfurt stehen. Und wie so oft in einer vermeintlichen Dorfidylle hängt irgendwie alles mit allem zusammen.
Vor dem Hintergrund der waldreichen Südpfälzer Natur, der verlockenden französischen Küche und zweier Liebesgeschichten werden Menschen in kriminalistische Machenschaften hineingezogen, denen sie sich nicht mehr entziehen können.
250 Seiten, Euro 12,95
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